An dieser Stelle möchten wir Sie im Rahmen einer kurzen geschichtlichen Erläuterung über die verschiedenen Möglichkeiten zur Darstellung der Wild-West-Historie informieren.
Das faszinierende an der amerikanischen Entwicklungsgeschichte ist, dass innerhalb einer recht kurzen Zeitspanne eine Nation geschaffen wurde, die heute eine bestimmende Rolle in der Welt innehat.
Kurz nach der Entdeckung begann die Besiedlung durch Europäer verschiedener Nation und sozialer Herkunft. Diese liessen sich in Gebieten nieder, welche durch die Entdecker für ihre Könige in Besitz genommen wurden.
Durch diese "Aufteilung" unter den europäischen Herrschern wird klar, dass die frühe Geschichte Amerikas stark durch europäische Einflüsse geprägt wurde.
So wurde der "Siebenjährige Krieg" 1756–1763 (In Amerika/Kanada besser als "French and Indian War" bekannt) auch auf dem nordamerikanischen Kontinent geführt, als England und Frankreich um ihre Macht in Amerika kämpften. In diesem Krieg wurden auch von beiden Seiten Indianische Stämme für eigene Zwecke instrumentalisiert. Als Folge dieses Krieges verlor Frankreich seine bisher besonders im kanadischen Gebiet vorherrschende Rolle.
Diese Epoche bildet den historischen Hintergrund z.B. für die Lederstrumpf-Geschichten von James Fenimore Cooper.
Die nächste große geschichtliche Entwicklung entstand dadurch, dass Großbritannien versuchte, seine durch die Kosten des Siebenjährigen Krieges und des Franzosen- und Indianerkrieges stark belasteten Staatskasse durch stärkere Besteuerung der Kolonien zu sanieren.
So wurden unter anderem Zucker (Sugar Act 1764), Stempelung von Akten (Stamp Act 1765), Tee, Leder, Papier (Townshend Act 1767) besteuert.
Erste Boykotte führten am 05. März 1770 zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Kolonisten und britischen Truppen, welcher als "Massaker von Boston" bekannt wurde.
Mit Ausnahme des Tees, wurden fast alle Steuern und Zölle wieder abgeschafft. Im Bestreben den Absatz von Tee in den Kolonien wieder anzukurbeln, wurde 1773 der Tea Act erlassen, mit dem Ziel den Endverkaufspries zu senken.
Durch Fehler in der Formulierung und Umsetzung des Tea Act wurde die Monopolstellung der East India Trading Company gestärkt und die Stellung der amerikanischen Zwischenhändler geschwächt. Diese Einflussnahme in Verbindung mit dem weiterbestehenden Teezoll führte zu starker Unruhe in den amerikanischen Kolonien, die dadurch ihre Selbstverwaltung bedroht sahen.
Die Eskalation der Lage führte am 16. Dezember 1773 zur "Boston Tea Party", bei der durch die Kolonisten ca. 45 Tonnen Tee in das Hafenbecken von Boston geworfen wurden.
In der Folge kam es noch zu ähnlichen Aktionen.
Die britische Regierung antwortete hierauf mit weiteren Repressalien, wie z.B. der Schließung des Bostoner Hafens und der Einschränkung der Rechte der Kolonien.
Die Vertreter von 12 Kolonien trafen sich schließlich vom 05. September bis 26. Oktober 1774 in Philadelphia zum ersten Kontinentalkongress. Dieser empfahl eine eigene Miliz, die Kontinentalarmee, zu bilden und ökonomische Sanktionen gegen Großbritannien zu verhängen.
Die weitere Verschärfung der Lage führte ab April 1775 zum Ausbruch des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.
Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg fand von 1775 bis 1783 statt und wurde durch den Frieden von Paris am 03. September 1783 offiziell beendet.
Die ersten Gefechte dieses Krieges fanden am 19. April 1775 in Lexington und Concord zwischen amerikanischer Miliz und britischen Truppen statt.
Die amerikanischen Milizen wurden zur Koninentalarmee zusammengefasst. Am 02. Juli 1775 erhielt George Washington den Oberbefehl über die, zu dieser Zeit ca. 15.000 Mann starke Armee.
Der Versuch der Amerikaner unter Benedict Arnold, Kanada den Briten zu entreißen scheiterte am 31. Dezember 1775 durch die Niederlage in der Schlacht von Quebec. Weitere ernsthafte Angriffe in Richtung Kanada erfolgten nicht mehr.
Die 13 aufständischen Staaten erklärten am 04. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit vom britischen Mutterland.
Nach mehreren Niederlagen gelang es Washington im Dezenber 1776 durch den Sieg bei Trenton, die Lage der Aufständischen zu stabilisieren. Die weitere Wende gelang durch den Sieg bei Saratoga.
Die Lage der Kontinentalarmee war dennoch sehr schlecht. Das Fehlen von Verpflegung, Kleidung und Geld machten Washington sehr zu schaffen. Disziplinarische und dienstliche Strukturen existierten praktisch nicht.
Durch französische Vermittlung gelangte 1777 Baron Friedrich Wilhelm von Steuben nach Amerika. Er baute die Kontinentalarmee taktisch und operativ auf und sorgte für Disziplin und verbesserte die Ausrüstung und Uniformierung.
Diese Maßnahmen führten in der Schlacht von Monmouth zum engültigen Wendepunkt des Krieges.
Weitere aktive Unterstützung der Amerikaner durch Frankreich (Lafayette) und eine Schwächung der britischen Kräfte durch andere Kriegsschauplätze führten schließlich zur britischen Niederlage in der Schlacht bei Yorktown, vom 28. September bis 19. Oktober 1781. Damit endeten die Kampfhandlungen und die Friedensverhandlungen konnten beginnen.
In den Folgejahren erwiesen sich die durch den Zeiten Kontinentalkongress beschlossenen Konförderationsartikel als ungeeignet, die Geschicke einer souveränen Nation zu leiten. Deshalb wurde am 17. September 1787, durch den noch immer tagenden Kontinetalkongress, ein Verfassungsentwurf verabschiedet, der zwar die Befugnisse der Zentralregierung entscheidend stärkte, den einzelnen Staaten aber dennoch ein hohes Maß an Autonomie vorbehielt.
Nach der Ratifizierung durch 9 der 13 Staaten, trat dieser Entwurf in Kraft. Durch den Dualismus zwischen den Befürwortern einer starken Bundesregierung (Föderalisten) und den Verfechtern der Souveränität der Einzelstaaten (Anti-Föderalisten) wurde der Grundstein gelegt für das spätere Zweiparteiensystem der Vereinigten Staaten. An diesem Dualismus entzündete sich auch nach einigen weitern Verwicklungen die Flamme des Sezesionskrieges.
Außenpolitisch verfolgte die junge Republik einen Kurs der Neutralität, um nicht in die europäischen Revolutionskriege hineingezogen zu werden.
1803 kauften die Vereinigten Staaten das Lousiana-Territorium von Frankreich und annektierten 1810 das Territorium von West-Florida, welches vorher unter spanischem Einfluss stand. Aus diesen Gebieten wurden weitere Staaten gebildet, welche der Union beitraten.
Durch die napoleonischen Kriege in Europa kam es vor dem Hintergrund der Kontinentalsperre wiederholt zu Spannungen mit den Vereinigten Königreich (Groß-Britannien). So wurden wiederholt amerikanische Schiffe von britischen Schiffen aufgebracht und insgesamt unterstellte man den Amerikanern die Parteinahme für die Franzosen. Es kam sogar vor, dass amerikanische Schiffsbeatzungen zum Dienst in der britischen Kriegsmarine gezwungen wurden.
Diese Spannungen führten 1812 zum Britisch-Amerikanischen Krieg.
Trotz ihrer Unterlegenheit konnten die Amerikaner einige Siege zu See gegen die damals größte Seemacht der Welt erringen. Der amerikanische Versuch, in Kanada einzumarschieren scheiterte allerdings kläglich und darüber hinaus besetzten die Briten 1814 sogar die neu gegründete Hauptstadt Washington D.C. und verwüsteten diese. Der britische Versuchder Eroberung von New Orleans wurde durch General Andrew Jackson vereitelt, welcher sich der Hilfe des französischen Piraten Jean Laffite versichert hatte.
Im September 1814 bombardierte die britische Flotte das Fort McHenry bei Baltimore. Dieses Ereignis inspirierte Francis Scott Key zu einem Gedicht (Star Spangled Banner), dessen Vertonung seit 1931 die Nationalhymne der Vereinigten Staaten von Amerika ist.
Durch den Frieden von Gent (heute Belgien) vom 24.Dezenber 1814 wurde im wesentlichen der Zustand vor dem Kriege (status quo ante bellum) wieder hergestellt.
1817 wurden im Rahmen des Ersten Seminolenkrieges auch einige Festungen des noch bei Spanien verbleibenen Florida besetzt. Durch Verhandlungen und eine Geldzahlung ging auch dieser Teil Floridas an die USA und die vorrausgegangene Annexion West-Floridas wurde durch Spanien akzeptiert.
Bis 1821 wurden neue Bundestaaten abwechselnd aus den nördlichen und den südlichen Landesteilen zum Staatenbund zugelassen. Um das Gleichgewicht zwischen den Staaten, in denen Sklavenhaltung legal und den anderen, ind denen diese verboten war, weiter zu gewährleisten, wurde 1820 durch den Missouri-Kompromiss festgelegt, dass künftige Staaten nur noch paarweise beitreten durften. Die hierbei festgelegte Grenzlinie (36°´30´ nördl. Breite) führte zur Bildung der Begriffe Nord- und Südstaaten.
Durch die Unabhängigkeit der spanischen Kolonien auf dem amerikanischen Festland entdeckten die USA und Groß-Britannien erste gemeinsame außenpolitische Interessen. Im Zuge dieser Entwicklung wurde 1823 die „Monroe-Doktrin“ verabschiedet, in welcher sich die USA auf den amerikanischen Kontinent beschränken, sich aber auch jede Einmischung durch andere Staaten in amerikanische Angelegenheiten verbittet.
Amerikanische Versuche Texas durch Kauf von Mexiko zu erwerben schlugen mehrfach fehl. In der Folge versuchten die amerikanischen Einwohner von Texas die Macht selbst zu erlangen und erklärten1836 ihre Unabhängigkeit von Mexiko und riefen die Republik Texas aus. In den militärischen Auseinandersetzungen waren die mexikanischen Truppen unter Santa Anna bei „The Alamo“ zwar siegreich, konnten aber insgesamt den Erfolg der texanischen Revolution nicht mehr umkehren. Texas behielt seine Unabhängigkeit, die südliche und westliche Grenze war allerdings umstritten.
1845 trat die Republik Texas den Vereinigten Staaten als Bundestaat bei. Durch diesen Beitritt ergaben sich unterstützt durch die forcierte Westexpansion (Manifest Destiny) Anlässe für Grenzkonflikte, die in den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg 1846-1848 führte.
Als dieser Krieg am 2. Februar 1848 durch den Vertrag von Guadalupe Hidalgo beendet wurde, hatte Mexiko etwa die Hälfte seines Staatsgebietes eingebüßt. Die Vereinigten Staaten reichten nun von Ozean zu Ozean.
Im Mexikanisch–Amerikanischen Krieg sammelten viele junge Offiziere ihre ersten Schlachtfelderfahrungen, die später als Generale des Bürgerkriegs zu Berühmtheit kamen, wie z.B. Robert E. Lee, William T. Sherman, George B. McClellan, Joseph Hooker, Ulysses S. Grant, George E. Pickett, James Longstreet, George Gordon Meade, Thomas Jonathan „Stonewall“ Jackson, Irvin McDowell, Albert Sidney Johnston, Phil Kearney, D.H. Hill, Winfield Scott Hancock, John Pope, Braxton Bragg.
Nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg verstärkten sich die Gegensätze zwischen Nord- und Südstaaten, was sich schließlich in einem Krieg (Sezessionskrieg, Amerikanischer Bürgerkrieg) entlud.
Hierzu muss man wissen, dass die Sklaverei in Nordamerika bereits seit 1619 bestand. Bereits während des Unabhängigkeitskrieges entstand ab 1776 eine Anti-Sklaverei-Bewegung.
Im Norden gab es vorwiegend Vertrags- oder Zeitsklaven (häufig Weisse) die auf dese Weise versuchten Schulden abzutragen.
Die Sklaven im Süden waren überwiegend Schwarzafrikaner, welche häufig zur Feldarbeit auf den Plantagen (Indigo, Reis, Tabak, später bes. Baumwolle) eingesetzt wurden.
In den nördlichen Staaten wurde die Sklaverei bereits bis 1804 abgeschafft, während sie in den südlichen Staaten weiter bestand.
Zu Beginn des 19. JH wurde durch Verbreitung des Abolitionismus (pol. Ablehnungshaltung) die Frage der Sklaverei wieder verstärkt in den Vordergrund gebracht. Verschärft wurden die Gegensätze nach 1831 durch die Zeitschrift "Liberator" als Sprachrohr der American Anti-Slavery Society und 1845 durch die Verteidigung der Sklaverei seitens der Southern Baptist Convention.
Über die 1854 geplante Zulassung der Territorien Kansas und Nebraska als Staaten entzündete sich der Konflikt erneut. Hierbei kam es in Kansas zu Auseinander-setzungen zwischen Sklavereigegnern und -befürwortern, welche als "Bleeding Kansas" bekannt wurden. Letztendlich wurde Kansas am 29. Januar 1861 als 34. Bundesstaat (mit dem Verbot der Sklaverei in der Verfassung) in die Union aufgenommen.
Durch die Wahl, des als Sklavereigegners bekannten, Abraham Lincoln Ende 1860 zum 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika wurde die Situation für die Südstaaten scheinbar unerträglich, da diese bezüglich der Sklavereifrage Eingriffe der Bundesregierung befürchteten.
Am 20. Dezember 1860 erklärte deshalb als erster Staat South Carolina seinen Austritt (Sezession) aus der Union. Bis zum Amtsantritt Lincolns am 04. März 1861 erklärten weitere Staaten ihren Austritt (Mississippi 09. Januar, Florida 10. Januar, Alabama 11. Januar, Georgia 19. Januar, Louisiana 26. Januar, Texas 01. Februar).
Diese Staaten gründeten Anfang Februar 1861 die "Konföderierten Staaten von Amerika" (Confederate States of Amerika/CSA). Der erste Kongress fand am 04. Februar 1861 in Montgomery/Alabama statt. Der bisherige Kriegsminister der Union, Jefferson Davis wurde am 08. Februar zum ersten Präsidenten der CSA gewählt.
Vorrangiges Ziel Lincolns war es, die Union der Vereinigten Staaten von Amerika zusammenzuhalten und wenn möglich die abtrünnigen Staaten wieder in die Union zurückzuführen. Durch die unnachgiebige Haltung des Südens waren diese Bemühungen erfolglos geblieben.
Die ersten Kampfhandlungen fanden am 12. April 1861 durch die Beschiessung des unionstreuen Fort Sumter im Hafen von Charleston/South Carolina statt.
Nach der Kapitulation von Fort Sumter am 14. April traten weitere Staaten (Virginia 17. April, Arkansas 06. Mai, Tennessee 07. Mai, North Carolina 20. Mai) aus der Union aus.
Die verbliebenen vier Sklavenstaaten Maryland, Delaware, Missouri und Kentucky waren unentschlossen und konnten unter Druck aus Washington in der Union gehalten werden.
Im Sommer 1861 spaltete sich der nordwestliche Teil von Virgina als Territorium ab, da die dortige Bevölkerung nicht mit der Sklavenhaltung einverstanden war und wurde am 20. Juni 1963 als West-Virginia Bundesstaat der Union.
Im Norden, wie im Süden strömten die Freiwilligen zur Armee. Die Einen, um die Einheit der Union wieder herzustellen, die Anderen um die souveränen Rechte ihre Staaten (auch das Recht zur Sklaverei) zu verteidigen.
Die erste große Landschlacht fand am 21. Juli 1861 in der Nähe von Washington bei Manassas (Bull Run) statt und endete mit einem Sieg der könföderierten Truppen.
Die Gefechte und Schlachten der folgenden Jahre konnten ebenfalls meist die Südstaaten für sich verbuchen.
Die mangelnde Industrialisierung sowie das Misslingen der "King-Cotton"-Diplomatie und das damit verbundene Ausbleiben der erhofften Unterstüzung aus Europa begannen die Verhältnisse zu verändern.
Als Beginn der eigentlichen Wende kann man die Schlacht von Gettysburg, vom 01. bis 03. Juli 1863 und den Fall von Vicksburg am 04. Juli 1863 nennen.
Ab diesem Zeitpunkt konnten die Nordstaaten ihre industrielle Überlegenheit immer häufiger in Siege ihrer Soldaten umsetzen.
Dennoch zog der Krieg sich zwei weitere Jahre dahin. Am 09. April 1865 kapitulierte die konföderierte Armee unter Gen. Robert E. Lee in Appomattox Court House gegenüber Gen. Ulysses S. Grant.
Die letzten Truppen der Südstaaten kapitulierten unter Gen. Stand Watie (einem Cherokee-Indianer) am 23. Juni 1865.